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ÖDP beklagt mangelnde Sensitivität beim Thema Flächenverbrauch und Bodenversiegelung

Neues Gewerbe am Hansapark Münster. Ist es das, was Münster für die Zukunft braucht?

Enno Fuchs, Geschäftsführer der zu 85% städtischen Wirtschaftsförderung Münster GmbH beklagt in der Jahresbilanz den Mangel an Gewerbeflächen in Münster, der ein dramatisches Ausmaß angenommen habe. Im Jahr 2021 sei der niedrigste Flächenabsatz in der Geschichte des Unternehmens zu verzeichnen gewesen. Grund seien die aufwändigen Planungsprozesse für mögliche neue Gewerbeflächen.

Die ÖDP  Münster widerspricht der Einschätzung von Herrn Fuchs vehement. Der Flächenverbrauch in Deutschland müsse schnell gesenkt und stufenweise innerhalb von 10 Jahren auf Netto Null reduziert werden. „Täglich werden in Deutschland 52 Hektar Bodenfläche versiegelt – damit wird jährlich der Natur ein Raum entzogen, der einer Fläche von 17.600 Fußballfeldern entspricht. Dieser Flächenraubbau muss ein Ende haben“, fordert Michael Krapp, Ratsherr der ÖDP Münster. „Wir brauchen ein Umdenken in allen städtischen Instanzen – Flächenverbrauch ist kein Indikator für die Wirtschaftsleistung einer Stadt, sondern ein Indikator für ein nicht zeitgemäßes politisches Handeln“.

Versiegelte Flächen haben einen großen Einfluss auf den Wasserhaushalt und das städtische Mikroklima. Bei Sonnenschein heizen sich asphaltiere und bebaute Flächen stärker auf und Regenwasser kann nicht versickern. In der Erwartung immer heißerer Sommer und Starkregenfällen, bedingt durch den Klimawandel, muss die Reduktion des Flächenverbrauches ein primäres Ziel der räumlichen Stadtentwicklung sein.

Schaut man sich die Nutzung der bereitgestellten Gewerbeflächen an, werden nicht nur Ökologen Zweifel an dem Nutzen dieser Flächenversiegelung haben. Im kürzlich erst erschlossenem Hansapark Amelsbüren sind ein Autohaus, eine Tankstelle und eine LKW Waschanlage entstanden. Man darf bezweifeln, dass durch eine derartige Vergabepolitik der Stadt Münster der Weg in die Zukunft gelingt. 

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