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"Grüne sind eine Wachstumspartei mit Öko-Deckmäntelchen!"

Projekt Steinfurter Straße: ÖDP kritisch

ÖDP-Vorsitzender Michael Krapp

„Es gibt sehr wohl Gegner einer Versiegelung von über 50 ha landwirtschaftlicher Flächen und es wird noch sehr viel mehr Widerstand geben, sollte die schwarz/grüne Rathauskoalition auf die Idee kommen, diesen Wahnsinn umzusetzen!“, reagiert die ÖDP aufgebracht.

„Wie können CDU und Grüne einen solchen Flächenfraß befürworten, wo doch inzwischen allseits bekannt ist, dass Ackerflächen nicht vermehrbar sind und der Erhalt unserer Frischluftschneisen nicht verhandelbar?“ fragt sich Michael Krapp, Kreisvorsitzender der ÖDP

„Es gibt Landesvorgaben, die Versiegelung einzudämmen und Münster selbst nennt sich flächensparende Kommune. Dieses Projekt entlarvt die Grünen als Wachstumspartei mit Öko – Deckmäntelchen!“, echauffiert sich der Ratsherr der ÖDP, Franz Pohlmann.

Die ÖDP ist sich dabei des komplexen Sachverhaltes bei der Wohnraumversorgung durchaus bewusst, fordert aber, einen anderen Fokus auf die Entwicklung zu legen. „Die Euphorie bei den Altparteien, dass Wachstum per se etwas Positives ist, halten wir für äußerst bedenklich! Sollte es hier kein Umdenken geben, werden viele Bürger Münster in 10 Jahren nicht wiedererkennen.“, warnen Pohlmann und Krapp. Das Wachstum der Stadt brauche zumindest auch Verschnaufpausen, damit die notwendige Infrastruktur planvoll mitwachsen kann. Dazu bedarf es längerfristig angelegter Konzepte. „Wir erinnern nur mal an den Verkehrsinfarkt, zu dem es ja heute schon teilweise kommt.“

Sie verweisen alternativ auf die Umwandlung von bereits genutzten Flächen, auf Nachverdichtung, Aufstockungen, die Veränderung von Bebauungsplänen hin zu mehr geschlossener Bebauung, aber auch auf Aufklärung und Förderprogramme um den Folgen der alternden Gesellschaft entgegenzuwirken. Hauptwachstumsmotor sei die junge Generation. Hier brauche es Projekte wie "Wohnen für Hilfe". Auch der Gesetzgeber ist aufgefordert, durch entsprechende Maßnahmen für eine gleichmäßigere Verteilung der Einwohner im Lande zu sorgen.

Im vergangenen Jahr wurden 1696 Wohnungen für rund 3000 Menschen fertiggestellt. Die Bautätigkeit ist hoch. Ziel sind 2000 Wohnungen jährlich. Im Baulandprogramm werden bis 2025 10.000 neue WE prognostiziert. Dazu kämen jährlich laut Programm rund 1000WE durch „natürliche“ Bautätigkeit im Bestand. Das Ziel werde also – selbst wenn die Prognosen zutreffen - auch ohne das Projekt Steinfurter Straße erreicht, ist die ÖDP sicher.

„Wenn wir schon Kaffesatzleserei betreiben und die Fehlentwicklungen als alternativlos betrachten, möchten wir neben den bekannten Projekten auch noch auf folgende größere, bereits versiegelte Flächen hinweisen, deren Bebauung entweder schon absehbar ist oder kommen wird: Westfalen in Gremmendorf, die Manfred von Richthofen Kaserne und nicht zu vergessen, der ehemalige Güterbahnhof!“ , glauben Krapp und Pohlmann, dass ein neues Quartier an der Steinfurter Straße obsolet ist. „Zu guter Letzt verweisen wir noch auf die um ein vielfach höheren Kosten der Entwicklung neuer Baugebiete gegenüber dem Bauen im Bestand.“

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