Zur Hauptnavigation springenZum Hauptinhalt springen

Gentrifizierug am Gasometer erfolgreich! Konzeptvergabe zum Gasometer aus Sicht der Stadt abgeschlossen.

Internationale Fraktion Die PARTEI/ ÖDP bringt Moratorium ein – Nutzung muss demokratisch und transparent beschlossen werden

Das Stadtplanungsamt meldet, dass das Konzeptvergabeverfahren zur weiteren Entwicklung und Nutzung des Gasometers abgeschlossen ist. Die Jury aus Fachleuten und politischen Vertretern hat in nicht öffentlicher Sitzung aus einer unbekannten Anzahl von Bewerbern, mit unbekannten Konzepten einen Sieger gekürt. Die Projektentwickler UTB wollen und sollen im Gasometer eine Eierlegende Wollmichsau errichten – ein 14-stöckiges Gebäude das wunderbar nachhaltig gebaut Raum bietet für alles, was man sich wünscht: Gewerbe, Büros, Ateliers, förderfähige Wohnungen, Kultur – für jeden Geschmack ist was dabei. Geht es nach dem Willen der Stadtwerke wird der Bebauungsplan jetzt passend erstellt und das Grundstück schnellstmöglich an die UTB verkauft. Die Nutzung wäre durch einen solchen Verkauf damit bestimmt – allerdings nicht durch demokratischen Beschluss, sondern intransparent und in gewisser Weise willkürlich: Die Anzahl der Eingaben, die Kreativität und Motivation der Bewerber bestimmen hier auf bunten Bildchen die Zukunft eines zentralen Ortes in Münster.

 

Dazu ÖDP Ratsherr Michael Krapp: „Wir empfinden das Vorgehen als undemokratisch. Investoren ernten jetzt die Früchte der Arbeit, die Ehrenamtliche über Jahre geleistet haben und vernichten zugleich den kulturellen Wert, der hier geschaffen worden ist. Das Kollektiv Sozialpalast ist als Mieter seit Jahren am Gasometer aktiv. Durch seine Arbeit und Veranstaltungen hat sich das Gasometer von einer Industrieruine in einen Szene-Ort in Münster verwandelt, der wahrgenommen, mit Kultur assoziiert und von der Bevölkerung als wertvoll eingeschätzt wird. Das Kollektiv Sozialpalst könnte mit einer geringen öffentlichen Unterstützung das Gasometer sanieren, seine Arbeit fortsetzten und ausbauen. Einen ehrenamtlichen Kulturverein in einem Vergabeverein gegen Planungsbüros antreten zu lassen ist ein Kampf von David gegen Goliath. Eine nicht kommerzielle Nutzung zu erzielen, war in diesem Setup chancenlos. Gerade aber die Chancengleichheit zwischen kommerzieller und kultureller Nutzung war vom Rat gefordert und als Auftrag in die Konzeptplanung gegeben worden.“      

 

Die Internationale Fraktion Die PARTEI/ ÖDP wird daher zur nächsten Ratssitzung ein Moratorium zur sofortigen Beschlussfassung einbringen. Dazu Michael Krapp: „Wir fordern, dass die Bebauungsplanänderung weiter durchgeführt, ein Verkauf des Grundstückes aber aufgeschoben wird. Die Nutzung des Gasometers muss transparent und öffentlich diskutiert und beschlossen werden und nicht hinter verschlossenen Türen durch die Stadtwerke als städtischen Eigner. Der Sozialpalast und andere nichtkommerzielle Nutzungskonzept müssen eine faire Chance bekommen, die ihnen das Moratorium eröffnen wird.“

Zurück